Grüne Jugend Saar äußert Empörung über die Aussagen der Ratsmitglieder in Völklingen hinsichtlich der Umbenennung der Kolonialstraßen auf dem Heidestock
Die Ratsmitglieder in Völklingen haben sich gegen die Umbenennung einer Straße, die nach Kolonialverbrechern benannt sind, entschieden. Dazu die Sprecherin der Grünen Jugend im Regionalverband Saarbrücken Annalena Meszkatis: „Es erscheint absolut fragwürdig, wie unter anderem ein grünes Mitglied sich gegen die Umbenennung der betreffenden Straßen entscheiden konnte. Der Kampf gegen Rechtsextremismus und die Aufarbeitung der Vergangenheit Deutschlands, insbesondere auch der Verbrechen in der Kolonialzeiten sind eindeutige grüne Forderungen. Dieser Beschluss fällt negativ auf alle Fraktionen zurück, die diese Entscheidung getroffen haben, denn die Straßennamen haben eine weit größere Bedeutung als nur ein harmloses Hinweisschild, sondern helfen menschenfeindlichen Tendenzen entgegenzutreten. Angebracht wäre Erinnerungsarbeit über die Gräuel Deutschlands in der Kolonialzeit – und zwar nicht nur als Gedenktafel.
Kritisch seien auch die Äußerungen im Rat bezüglich der Anfeindungen und Drohanrufe, die die Befürworter der Umbenennung bekommen haben. Die Sprecherin der Grünen Jugend Saar und Kommunalpolitikerin Jeanne Dillschneider führt aus: „Dass die Befürworter „selbst schuld“ seien, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Kommunalpolitiker oder Kommunalpolitikerin, die Drohungen und Angriffen von Rechten ausgesetzt sind. Mittlerweile gehören solche Einschüchterungen zum Alltag von Menschen, die sich ehrenamtlich für die Belange ihrer Gemeinde oder Stadt einsetzen. Hier wäre Solidarität angebracht gewesen. Wir als Grüne Jugend treten so einem Verhalten entschieden entgegen und erwartet, dass alle Parteien den Kampf gegen rechtes und koloniales Gedankengut als ihren Konsens auffassen.“
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